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Hallo Leute,
anbei mal den E- Mail Verkehr mit der Redaktion KLartext voM RBB um unser Thema Hoachwasser Spree öffentlich zu diskutieren.
Dieter Lahode
an Klartext 14.02.2011 16:09 Uhr gesendet
Sehr geehrte Redaktion,
Ihre Kollegen von der Zibb - Redaktion haben am 10.02.11 schon dazu einen Beitrag von Björn Röder gesendet.
Da das Thema aber den Rahmen dieses Formates sprengt, wende ich mich im Namen der Bürgerinitiative Müggelspree an Sie.
Es wird gebetsmühlenartig immer wieder dasselbe Argument für das Hochwasser runter gebetet. " Zuviel Niederschläge"
Schaut man aber genauer hin, so stellt man fest, das es Jahre mit mehr Niederschlag gab.
Es gab im Bereich der Spree schon 1974 und 1982 Hochwasser, das hielt aber nur ein paar Tage an und nicht wie jetzt 7 Monate.
Warum fließt das Wasser nicht ab ? Damals ist es doch auch relativ schnell abgeflossen !
Die Antwort von uns:
Damals
funktionierten die Gräben, Stauwehre, Pumpen ect. noch und die Spree
war nicht so gravierend verändert worden, auch war das Wassermanagement
ein anderes.
Warum heute nicht ?
Die Wasser- u. Bodenverbände haben mit der Begründung
"Die
überwiegende Mehrzahl der Gräben und Stauwehre, Pumpen ect. dienen nur
der Melioration und sind durch die Landwirte zu pflegen und zu
betreiben." diese Anlagen einfach völlig vernachlässigt und haben damit
den Hochwasserschutz der durch diese Anlagen auch gewährleistet wird,
einfach ausgeblendet.
Zu einem Zeitpunkt als noch von der Versteppung
Brandenburgs die Rede war, hatte man Geld aus Kompensationsmaßnahmen
zur Verfügung. Dazu kam die EU - Wasserrahmenrichtlinie, das Problem das
Berlin mindestens 8m³/s Wasser braucht, durch die Tagebauseen eine
Versauerung des Spreewassers zu befürchten war,relativ wenig Regen fiel
und einige Leute spezielle Vorstellungen von naturnahen Flussauen
hatten..
Man brauchte mehr Wasser.
Das ganze hat man in einen Topf
geworfen und sich gesagt, die EU will saubere Flüsse und Renaturierung
und gibt dafür Geld ( viel Geld ! ).
Aus den Kompensationseinnahmen
kommt nochmal Geld, von den Naturschutzfonds weiteres Geld, also warum
nicht zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
Wenn man durch
Renaturierung der Flüsse Wasser in den Flussauen speichert, dann kann
diese Wasser aus den Flussauen in trockenen Zeiten abfließen und man hat
genügend Wasser für Berlin.
Also hat man eine Entwicklungsstudie
erarbeitet, für unseren Bereich Müggelspree ist das WÖRK MS (
Wasserwirtschaftlich ökologisches Rahmenkonzept Müggelspree ) und hat
festgestellt, allein im Bereich der Müggelspree kann man 6 Mio. m³
Wasser speichern, muss dazu aber die Natur grundlegend verändern.
Aus einer Kulturlandschaft zurück in holozäne Zustände.
Anschließend
hat man einen Masterplan Spree mit 5 Abschnitten entwickelt und dann
Unterhaltungsrahmenpläne dazu, um dieses Entwicklungskonzept umzusetzen.
Da
aber diese Umgestaltung Planfeststellungspflichtig ist und man die
Klageanfälligkeit im Konzept bestätigt bekommen hat, wurde das ganze nur
auf Behördenebene abgehandelt und der Bürger außen vor gelassen. Die
besiedelten Gebiete und die Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen auf
diese hatte man nämlich völlig ausgeblendet.
Die Landwirte hatte man
am Anfang noch auf der Liste, da aber diese Geld verlangen würden, wenn
man die Flächen vernässt und damit ihre Existenz gefährdet, hat man die
auch versucht kalt zu stellen und nicht weiter informiert.
Alle Einsprüche von dieser Seite wurden einfach nicht weiter bearbeitet oder in die Länge gezogen, das gleiche mit Klagen.
Was hat man nun mit der Spree gemacht:
1. Laufverlängerung
2. Anschluss von Altarmen
3. Uferverwallungen und Buhnen entfernt und den Sand in die Spree entsorgt
4. Das Flussbett mit diesen und zusätzlichen Sand flacher gemacht
5. Indem man Bäume und Totholz nicht entfernt hat, nur Abschnittsweise oder gar
nicht
entkrautet hat, Ufersicherungen entfernt, keine oder fast gar keine
Grundräumung vorgenommen hat, hat man die Fließgeschwindigkeit des
Wassers erheblich gesenkt.
Die Folgen:
1. Das Wasser bleibt länger im Flussbett
2. Das Flussbett verlandet stärker von selbst und wird damit wieder flacher und breiter
3. ohne Uferverwallungen werden die Auen schneller überflutet
4. Da der Wasserstand angehoben wird, kann das Grundwasser nicht mehr
so schnell oder gar nicht in den Vorfluter, sprich Spree, fließen
und wird aufgestaut, damit steigt der Grundwasserstand und die
Auen werden vernässt.
5. Der steigende Grundwasserstand führt dazu,
das unsere Keller, die auf einen solch hohen Stand nicht ausgelegt
sind, voll Wasser stehen, nicht nur die Wiesen.
6. Wenn es jetzt noch regnet, kann diese Wasser nicht mehr versickern oder abfließen und bleibt an der Oberfläche stehen.
7. Grundwasser wandert auch im Erdreich, mit einer Geschwindigkeit von
1,5 km pro Tag, damit werden auch entfernte Gebiete und Keller
unter Wasser gesetzt.
Dieser Vorgang wird noch verstärkt wenn man
entsprechend viel Wasser in den Flussabschnitt einleitet. Das
Wassermanagement spielt also eine sehr wichtige Rolle.
Wenn es jetzt,
wie geschehen in kurzer Zeit relativ viel regnet, kann das Wasser nicht
mehr abfließen und es werden riesige Flächen unter Wasser gesetzt.
Im
Bereich Müggelspree über 600 ha, im Bereich Beeskow 1500 ha, wie viel
Fläche oberhalb Beeskow Richtung Cottbus noch unter Wasser steht
entzieht sich unserer Kenntnis.
Dazu der Teupitzer Bereich und der Dahme.
Der
Wasser und Bodenverband Bereich Beeskow meldet 20 Mio. m³ Wasser über
normal, unser Gebiet und das Gebiet Richtung Cottbus sind darin nicht
enthalten.
Diese Wassermassen müssen alle noch durch die Müggelspree
und die kann das nicht schnell genug abtransportieren, damit wird das
Wasser weiter aufgestaut.
Da über Berlin nicht mehr Wasser abgeleitet
wird, angeblich weil die Kohleschiffe für Klingenthal dann nicht mehr
fahren können, wird uns das Wasser noch Monate erhalten bleiben und da
es noch regnen wird, das Frühjahr kommt noch, wird sich die Lage auch
nicht wesentlich verbessern.
Sie sehen diese Thema ist äußerst brisant und sehr komplex.
Das
durch das LUA und andere Behörden und Verbände gegen etliche Gesetze
verstoßen wurde kommt noch dazu. Die Auswirkungen sind noch gar nicht
absehbar, Wertverlust der Gebäude und Grundstücke, damit Neuberechnung
der Grundstückssteuer, damit Gemeindeeinnahmen und Kredite
die Kette
ist fast endlos. Die Behörden weisen immer wieder darauf hin, das der
Bürger kein Anspruch auf Schadensregulierung von Seiten der Behörden
hat.
Deshalb immer wieder alles auf die Natur schieben. Wenn die
wahren Ursachen ans Licht kommen, würde das ganz Brandenburg und damit
auch den Bund erschüttern.
Wir dürfen nicht zulassen, das die wahren
Ursachen vertuscht werden, dazu brauchen wir Ihre Hilfe, nur wenn die
breite Öffentlichkeit eingebunden wird, können wir ein Verschweigen
verhindern und dafür sorgen das die richtigen Maßnahmen durchgeführt
werden und dauerhaft Schutz vor solchen Zuständen besteht.
Wir als Bürgerinitiative würden uns freuen, wenn Sie dieses Thema aufgreifen und recherchieren.
Wir sind gerne bereit Sie dabei zu unterstützen und mit Ihnen zusammen zu arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Dieter Lahode
Bürgerinitiative Müggelsspree
Da keine Antwort kam, habe ich am 18.02.11 nachgelegt:
Dieter Lahode
an Klartext
Details anzeigen 10:49 (Vor 2 Stunden)
Sehr geehrte Redakteure und Programmplaner von Klartext,
Am 14.02.11 haben wir Euch eine E-Mail gesendet, mit der Bitte Euch dem Thema
Spreehochwasser anzunehmen.
Da bis heute keine Antwort darauf erfolgte, nun die Fragen:
Ist das Thema zu heiß für Euch, oder hat man Euch einen Maulkorb verpasst?
Traut Ihr euch nicht den Alleingang einer Landesbehörde, der tausende Menschen und tausende Hektar Land
unter Wasser setzt, zu untersuchen und die Tatsachen aufzuklären ?
Warum ist das Oderhochwasser, Elbehochwasser, Schwarze Elster, Havel oder der Oderbruch bei
der Ministerin und den Behörden ein Thema, nur nicht die Spree?
Das sollte Euch zu denken geben.
In der Anlage nochmal der Text unserer E-Mail vom 14.02.11 zum nachlesen und nachdenken.
Wir hoffen dann eine Antwort von Euch zu erhalten.
i. A. Dieter Lahode
Bürgerinitiative Müggelspree
Daraufhin kam dan kurz danach folgende Antwort:
klartext@rbb-online.de
an mich
Details anzeigen 11:31 (Vor 1 Stunde)
Sehr geehrter Herr Lahode,
vielen Dank für Ihre Emails.
Ich
habe Ihren Themenvorschlag unserer Chefin vom Dienst vorgelegt.
Klartext hat am vergangenen Mittwoch gesendet und sendet
vierzehntäglich. Insofern bitte ich Sie um Verständnis dafür, dass wir
Ihnen erst jetzt antworten. Sollten wir zu dem von Ihnen vorgeschlagenen
Thema berichten, werden wir uns erneut an Sie wenden.
Freundliche Grüße
Sabine Germer
Redaktion Klartext
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
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