E- Mail Verkehr mit Klartext RBB

  • [Blockierte Grafik: http://illiweb.com/fa/empty.gifDielah am Fr Feb 18, 2011 1:22 pm


    Hallo Leute,

    anbei mal den E- Mail Verkehr mit der Redaktion KLartext voM RBB um unser Thema Hoachwasser Spree öffentlich zu diskutieren.
    Dieter Lahode
    an Klartext 14.02.2011 16:09 Uhr gesendet

    Sehr geehrte Redaktion,

    Ihre Kollegen von der Zibb - Redaktion haben am 10.02.11 schon dazu einen Beitrag von Björn Röder gesendet.
    Da das Thema aber den Rahmen dieses Formates sprengt, wende ich mich im Namen der Bürgerinitiative Müggelspree an Sie.
    Es wird gebetsmühlenartig immer wieder dasselbe Argument für das Hochwasser runter gebetet. " Zuviel Niederschläge"
    Schaut man aber genauer hin, so stellt man fest, das es Jahre mit mehr Niederschlag gab.
    Es gab im Bereich der Spree schon 1974 und 1982 Hochwasser, das hielt aber nur ein paar Tage an und nicht wie jetzt 7 Monate.
    Warum fließt das Wasser nicht ab ? Damals ist es doch auch relativ schnell abgeflossen !
    Die Antwort von uns:
    Damals
    funktionierten die Gräben, Stauwehre, Pumpen ect. noch und die Spree
    war nicht so gravierend verändert worden, auch war das Wassermanagement
    ein anderes.
    Warum heute nicht ?
    Die Wasser- u. Bodenverbände haben mit der Begründung
    "Die
    überwiegende Mehrzahl der Gräben und Stauwehre, Pumpen ect. dienen nur
    der Melioration und sind durch die Landwirte zu pflegen und zu
    betreiben." diese Anlagen einfach völlig vernachlässigt und haben damit
    den Hochwasserschutz der durch diese Anlagen auch gewährleistet wird,
    einfach ausgeblendet.
    Zu einem Zeitpunkt als noch von der Versteppung
    Brandenburgs die Rede war, hatte man Geld aus Kompensationsmaßnahmen
    zur Verfügung. Dazu kam die EU - Wasserrahmenrichtlinie, das Problem das
    Berlin mindestens 8m³/s Wasser braucht, durch die Tagebauseen eine
    Versauerung des Spreewassers zu befürchten war,relativ wenig Regen fiel
    und einige Leute spezielle Vorstellungen von naturnahen Flussauen
    hatten..
    Man brauchte mehr Wasser.
    Das ganze hat man in einen Topf
    geworfen und sich gesagt, die EU will saubere Flüsse und Renaturierung
    und gibt dafür Geld ( viel Geld ! ).
    Aus den Kompensationseinnahmen
    kommt nochmal Geld, von den Naturschutzfonds weiteres Geld, also warum
    nicht zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
    Wenn man durch
    Renaturierung der Flüsse Wasser in den Flussauen speichert, dann kann
    diese Wasser aus den Flussauen in trockenen Zeiten abfließen und man hat
    genügend Wasser für Berlin.
    Also hat man eine Entwicklungsstudie
    erarbeitet, für unseren Bereich Müggelspree ist das WÖRK MS (
    Wasserwirtschaftlich ökologisches Rahmenkonzept Müggelspree ) und hat
    festgestellt, allein im Bereich der Müggelspree kann man 6 Mio. m³
    Wasser speichern, muss dazu aber die Natur grundlegend verändern.
    Aus einer Kulturlandschaft zurück in holozäne Zustände.
    Anschließend
    hat man einen Masterplan Spree mit 5 Abschnitten entwickelt und dann
    Unterhaltungsrahmenpläne dazu, um dieses Entwicklungskonzept umzusetzen.
    Da
    aber diese Umgestaltung Planfeststellungspflichtig ist und man die
    Klageanfälligkeit im Konzept bestätigt bekommen hat, wurde das ganze nur
    auf Behördenebene abgehandelt und der Bürger außen vor gelassen. Die
    besiedelten Gebiete und die Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen auf
    diese hatte man nämlich völlig ausgeblendet.
    Die Landwirte hatte man
    am Anfang noch auf der Liste, da aber diese Geld verlangen würden, wenn
    man die Flächen vernässt und damit ihre Existenz gefährdet, hat man die
    auch versucht kalt zu stellen und nicht weiter informiert.
    Alle Einsprüche von dieser Seite wurden einfach nicht weiter bearbeitet oder in die Länge gezogen, das gleiche mit Klagen.

    Was hat man nun mit der Spree gemacht:

    1. Laufverlängerung
    2. Anschluss von Altarmen
    3. Uferverwallungen und Buhnen entfernt und den Sand in die Spree entsorgt
    4. Das Flussbett mit diesen und zusätzlichen Sand flacher gemacht
    5. Indem man Bäume und Totholz nicht entfernt hat, nur Abschnittsweise oder gar
    nicht
    entkrautet hat, Ufersicherungen entfernt, keine oder fast gar keine
    Grundräumung vorgenommen hat, hat man die Fließgeschwindigkeit des
    Wassers erheblich gesenkt.
    Die Folgen:

    1. Das Wasser bleibt länger im Flussbett
    2. Das Flussbett verlandet stärker von selbst und wird damit wieder flacher und breiter
    3. ohne Uferverwallungen werden die Auen schneller überflutet

    4. Da der Wasserstand angehoben wird, kann das Grundwasser nicht mehr
    so schnell oder gar nicht in den Vorfluter, sprich Spree, fließen
    und wird aufgestaut, damit steigt der Grundwasserstand und die
    Auen werden vernässt.
    5. Der steigende Grundwasserstand führt dazu,
    das unsere Keller, die auf einen solch hohen Stand nicht ausgelegt
    sind, voll Wasser stehen, nicht nur die Wiesen.
    6. Wenn es jetzt noch regnet, kann diese Wasser nicht mehr versickern oder abfließen und bleibt an der Oberfläche stehen.

    7. Grundwasser wandert auch im Erdreich, mit einer Geschwindigkeit von
    1,5 km pro Tag, damit werden auch entfernte Gebiete und Keller
    unter Wasser gesetzt.

    Dieser Vorgang wird noch verstärkt wenn man
    entsprechend viel Wasser in den Flussabschnitt einleitet. Das
    Wassermanagement spielt also eine sehr wichtige Rolle.
    Wenn es jetzt,
    wie geschehen in kurzer Zeit relativ viel regnet, kann das Wasser nicht
    mehr abfließen und es werden riesige Flächen unter Wasser gesetzt.
    Im
    Bereich Müggelspree über 600 ha, im Bereich Beeskow 1500 ha, wie viel
    Fläche oberhalb Beeskow Richtung Cottbus noch unter Wasser steht
    entzieht sich unserer Kenntnis.
    Dazu der Teupitzer Bereich und der Dahme.
    Der
    Wasser und Bodenverband Bereich Beeskow meldet 20 Mio. m³ Wasser über
    normal, unser Gebiet und das Gebiet Richtung Cottbus sind darin nicht
    enthalten.
    Diese Wassermassen müssen alle noch durch die Müggelspree
    und die kann das nicht schnell genug abtransportieren, damit wird das
    Wasser weiter aufgestaut.
    Da über Berlin nicht mehr Wasser abgeleitet
    wird, angeblich weil die Kohleschiffe für Klingenthal dann nicht mehr
    fahren können, wird uns das Wasser noch Monate erhalten bleiben und da
    es noch regnen wird, das Frühjahr kommt noch, wird sich die Lage auch
    nicht wesentlich verbessern.
    Sie sehen diese Thema ist äußerst brisant und sehr komplex.
    Das
    durch das LUA und andere Behörden und Verbände gegen etliche Gesetze
    verstoßen wurde kommt noch dazu. Die Auswirkungen sind noch gar nicht
    absehbar, Wertverlust der Gebäude und Grundstücke, damit Neuberechnung
    der Grundstückssteuer, damit Gemeindeeinnahmen und Kredite
    die Kette
    ist fast endlos. Die Behörden weisen immer wieder darauf hin, das der
    Bürger kein Anspruch auf Schadensregulierung von Seiten der Behörden
    hat.
    Deshalb immer wieder alles auf die Natur schieben. Wenn die
    wahren Ursachen ans Licht kommen, würde das ganz Brandenburg und damit
    auch den Bund erschüttern.
    Wir dürfen nicht zulassen, das die wahren
    Ursachen vertuscht werden, dazu brauchen wir Ihre Hilfe, nur wenn die
    breite Öffentlichkeit eingebunden wird, können wir ein Verschweigen
    verhindern und dafür sorgen das die richtigen Maßnahmen durchgeführt
    werden und dauerhaft Schutz vor solchen Zuständen besteht.

    Wir als Bürgerinitiative würden uns freuen, wenn Sie dieses Thema aufgreifen und recherchieren.
    Wir sind gerne bereit Sie dabei zu unterstützen und mit Ihnen zusammen zu arbeiten.

    Mit freundlichen Grüßen

    i. A. Dieter Lahode
    Bürgerinitiative Müggelsspree
    Da keine Antwort kam, habe ich am 18.02.11 nachgelegt:


    Dieter Lahode
    an Klartext

    Details anzeigen 10:49 (Vor 2 Stunden)


    Sehr geehrte Redakteure und Programmplaner von Klartext,

    Am 14.02.11 haben wir Euch eine E-Mail gesendet, mit der Bitte Euch dem Thema
    Spreehochwasser anzunehmen.
    Da bis heute keine Antwort darauf erfolgte, nun die Fragen:

    Ist das Thema zu heiß für Euch, oder hat man Euch einen Maulkorb verpasst?
    Traut Ihr euch nicht den Alleingang einer Landesbehörde, der tausende Menschen und tausende Hektar Land
    unter Wasser setzt, zu untersuchen und die Tatsachen aufzuklären ?
    Warum ist das Oderhochwasser, Elbehochwasser, Schwarze Elster, Havel oder der Oderbruch bei
    der Ministerin und den Behörden ein Thema, nur nicht die Spree?
    Das sollte Euch zu denken geben.
    In der Anlage nochmal der Text unserer E-Mail vom 14.02.11 zum nachlesen und nachdenken.

    Wir hoffen dann eine Antwort von Euch zu erhalten.

    i. A. Dieter Lahode
    Bürgerinitiative Müggelspree
    Daraufhin kam dan kurz danach folgende Antwort:


    klartext@rbb-online.de
    an mich

    Details anzeigen 11:31 (Vor 1 Stunde)


    Sehr geehrter Herr Lahode,

    vielen Dank für Ihre Emails.

    Ich
    habe Ihren Themenvorschlag unserer Chefin vom Dienst vorgelegt.
    Klartext hat am vergangenen Mittwoch gesendet und sendet
    vierzehntäglich. Insofern bitte ich Sie um Verständnis dafür, dass wir
    Ihnen erst jetzt antworten. Sollten wir zu dem von Ihnen vorgeschlagenen
    Thema berichten, werden wir uns erneut an Sie wenden.

    Freundliche Grüße

    Sabine Germer
    Redaktion Klartext
    Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
    Masurenallee 8-14, 14057 Berlin

    Tel: (030) 97993 - 22850
    Fax: (030) 97993 - 22859


    http://hochwasser.forumieren.com/t15-e-mail-ver…lartext-rbb#top

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