Presseübersicht zum Entsiedlungsprojekt Erpe

  • Die Erpe ist kein Sonderfall. Das Vorgehen der Länder Berlin und Brandenburg orientiert sich an der Umsetzung der Entsiedlungspläne in der Müggelspreeniederung.
    Es wurde hier nur später begonnen.
    Die Argumentation der Behörden ist absolut identisch mit der zur Müggelspreesanierung z.B.: päppeln, sanieren u. Verbesserung des Hochwasserschutzes
    Mit Letzterem ist allerdings vermutlich der bessere Hochwasserschutz für Berlin und nicht für die Anwohner der Erpe gemeint.
    2012 tauchen erste Hinweise auf weitere unausweichliche Folgen mit Siedlungsunverträglichkeit auf. Die Anonymität der Verfasser ist ein Spiegelbild der jetzigen Gesellschaft.
    Es ist wieder so wie zu Zeiten der Diktatur der SED. Wer seine Meinung sagt und nicht mit dem herrschenden System konform geht, muß mit Repressalien rechnen. Dabei ist auch Sippenhaft nicht undenkbar.
    Da ich das Vorgehen der herrschenden Klasse am eigenen Leib erfahren durfte, habe ich sogar Verständnis für die modernen Partisanen.
    2013 gibt die Obere Wasserbehörde zu, dass es sich beim Projekt "Erpe"um ein Entsiedlungsprojekt gehandelt hat und rät zum Nachdenken an.
    Dabei stellt sich mir die Frage, von wem die "Nasse Enteignung" initiiert wurde?
    Da die Berliner die Pläne verteidigen, scheinen die Vertreibungspläne dort einen hohen Stellenwert zu haben. Das ist an der Müggelspree ebenfalls so.
    Statt die Gewässer ordnungsgemäß zu unterhalten, und auch den Brandenburger Bürgern einen adäquaten Hochwasserschutz zukommen zu lassen, werden die Flußauen um Berlin herum neuerdings als Überflutungsflächen ausgewiesen, um diese als Hochwasserpolder zum Schutz für Berlin-Mitte zu mißbrauchen. An der Erpe z.B. haben die Verantwortlichen sicherlich ausgiebig in gemütlichen Plauderrunden darüber debattiert, wie lange es Bewohner einer Region wohl aushalten 3 mal im Jahr überflutet zu werden.
    Ist dieser interessante Versuch am lebenden Menschen gescheitert? Wenn ja woran? Geldmangel? Wassermangel? Gewissen? aktuelle Handlungsunfähigkeit des Wasser-u. Bodenverbandes?
    Die Erkenntnisse aus der Müggelspreeniederung belegen, daß der Brandenburger mit einer Überflutung pro Jahr nicht zu vertreiben ist. Daher wurden wohl für die Erperegion auch gleich 3 Überschwemmungen pro Jahr geplant. Die Ergebnisse hätten sicherlich wiederum zu Handlungsempfehlungen für die Betreiber der Entsiedlung der Müggelspreeniederung führen können. Der hiesige Landschaftspflegeverband "Untere Spree" muß nun vermutlich selber weiter forschen, wo die Schmerzgrenze eines Brandenburger Auenbewohners liegt.
    Entsiedlung als Landschaftspflege zu umschreiben ist nach meiner Ansicht ganz schön abgefahren.

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